Die Linken in den deutschen Minderheiten im Europa der Zwischenkriegszeit 1918-1939

Die Linken in den deutschen Minderheiten im Europa der Zwischenkriegszeit 1918-1939

Organizer
Pascal Fagot, Christian Jacques
Venue
Universität Strasbourg, Frankreich
Funded by
Universität Strasbourg, Frankreich
ZIP
67000
Location
Strasbourg
Country
France
Takes place
In Attendance
From - Until
20.06.2024 - 21.06.2024
Deadline
31.01.2024
By
Pascal Fagot, UR 1341 mondes germaniques et nord-européens, Université de Strasbourg

Der Fokus wird auf Parteien, Bewegungen oder Einzelpersonen legen, die sich in der Zwischenkriegszeit zu den deutschen Minderheiten zählten und sich als „links“ bezeichneten. Der Schwerpunkt soll dabei auf den mittel- und osteuropäischen Ländern (Polen, Tschechoslowakei, Rumänien, Ungarn, Russland usw.), aber auch auf den deutschsprachigen Bevölkerungsgruppen in westeuropäischen Ländern wie Frankreich, Dänemark oder Italien liegen.

Die Linken in den deutschen Minderheiten im Europa der Zwischenkriegszeit 1918-1939

Der Fokus soll auf Parteien, Bewegungen oder Einzelpersonen liegen, die sich in der Zwischenkriegszeit (1918-1939) zu den deutschen Minderheiten zählten und sich als „links“ bezeichneten. Der Schwerpunkt soll dabei auf den mittel- und osteuropäischen Ländern (Polen, Tschechoslowakei, Rumänien, Ungarn, Russland usw.), aber auch auf den deutschsprachigen Bevölkerungsgruppen in westeuropäischen Ländern wie Frankreich, Dänemark oder Italien liegen

Nach dem Ersten Weltkrieg wurden die mitteleuropäischen Imperien Deutschland und Österreich-Ungarn aufgelöst, um Platz für neue Staaten zu schaffen, die sich zumindest theoretisch auf das Prinzip des Nationalstaats beriefen. Jede Nation bzw. Nationalität, definiert als sprachliche, historische und kulturelle Einheit, sollte über einen eigenen Staat verfügen und auf diese Weise zu einer geografischen und politischen Einheit zusammenwachsen. So wurden als Nationalstaaten konzipierte Staaten (Polen, Tschechoslowakei, Rumänien, Ungarn usw.) gegründet oder neu geschaffen. Auf dem Gebiet vieler dieser neuen Staaten lebten jedoch deutschsprachige Bevölkerungsgruppen mit unterschiedlicher Geschichte, die - anders als nach 1945 - nicht vertrieben wurden. Unter den Schutz des Völkerbundes gestellt wurden sie nun als „deutsche Minderheiten" bezeichnet. In der Zwischenkriegszeit sahen diese sich plötzlich mit einer politischen Realität konfrontiert, deren Grundlagen ihnen weitgehend fremd waren und die sie mittels ihrer im 19. Jahrhundert erworbenen politischen und kulturellen Vielfalt anzugehen hatten.

Unter den politischen Strömungen, die seit dem 19. Jahrhundert diesen Teil der Welt bewegten, nahm die sozialistische Bewegung einen herausragenden Platz ein. Dieser war jedoch umso brüchiger geworden, als die sozialistische Bewegung während des Krieges innerlich zerstritten gewesen war, sie sich nach 1917 mit der Frage der russischen Revolution auseinandersetzen musste und sich weder rechts noch links von ihr klare politische Abgrenzungen definieren ließen.

Um diese Heterogenität der im weitesten Sinne des Wortes „sozialistischen“ Bewegung zu erfassen, werden wir den Fokus auf Parteien, Bewegungen oder Einzelpersonen legen, die den deutschen Minderheiten der Zwischenkriegszeit (1918-1939) angehörten und sich als „links“ bezeichneten. Der Schwerpunkt soll dabei auf den mittel- und osteuropäischen Ländern (Polen, Tschechoslowakei, Rumänien, Ungarn, Russland usw.), aber auch auf den deutschsprachigen Bevölkerungsgruppen in westeuropäischen Ländern wie Frankreich, Dänemark oder Italien liegen.

Die Vorschläge für Vorträge können auf Französisch und Deutsch, eventuell auch auf Englisch verfasst werden und sollten sich in folgende Themenbereiche einfügen:
- Positionierung der Linken innerhalb der deutschen Minderheiten in Bezug auf die Staaten, in denen sie lebten, auch gegenüber Deutschland und Österreich. Parallel dazu, Positionierung der Staaten und der nationalen Mehrheiten in Bezug auf die deutschen Minderheiten, vor allen Dingen gegenüber den dort agierenden Linken.
- Von den im nicht deutschsprachigen Europa ansässigen „deutschen“ Linken vertretene Definition der Begriffe „Nation“ und „Nationalität“, „Minderheit“ und „Mehrheit“, „Internationalismus“ und „Patriotismus“.
- Ziele und Entwicklungen der politischen Strategien und Aktionen der deutschen Linken in den jeweiligen Nationalstaaten und, im Rahmen dieser Staaten, ihre Beziehungen zu anderen Parteien und Bewegungen, insbesondere zu Linksparteien und -Bewegungen aber auch zu anderen nationalen Minderheiten.
- Verhältnis der Linken in den deutschen Minderheiten in Europa zu den Linken in Deutschland, Österreich, im eigenen Land und in anderen Ländern. Strategien gegenüber dem nationalsozialistischen Regime, dem Austrofaschismus und den sich in der Zwischenkriegszeit entwickelnden autoritären Regimen in Europa.

Die Beitragsvorschläge sollten 400 Wörter nicht überschreiten. Dem Text sollte eine sehr kurze Vorstellung des Autors/der Autorin beigefügt werden: Name, Titel, Universität, einige Schlüsselwörter zu Forschung und Interessensgebieten.

Die Vorschläge können den Organisatoren der Veranstaltung bis zum 31. Januar 2024 zugeschickt werden. Die Tagung findet am 20. und 21. Juni 2024 an der Universität Straßburg statt.

Contact (announcement)

pfagot@unistra.fr
cjacques@unistra.fr

https://mgne.unistra.fr/